Donnerstag, 27. Juni 2013

Lesbare Portraits von Ralph Ueltzhoeffer



Die renommierte londoner Kunstgalerie Marietta Neuss in der 17 Cavendish Square zeigt neue Arbeiten des deutschen Konzeptkünstlers Ralph Ueltzhoeffer. Der Biennalekünstler (2011 Dänischer Pallivion Venedig) vereint Schrift und Bild zu einer neuen Einheit. Die Portraits, die sich in Schrift äußern, sprechen die Sprache des World-Wide-Web. Ein scheinbar geordnetes Chaos, wie man es vom Internet her über Jahre hinweg erlernt hat. Lenin verdrängt Mahatma Gandhi, Bob Dylan und Angela Merkel in unerträglicher Nähe, Coco Chanel und Ernest Hemingway scheinen sich also irgendwie zu ergänzen und Michail Gorbatschow teilt den Platz mit Max Schmeling. Mit dem Ausstellungstitel „Web 2.0“ hat der Mannheimer Konzeptkünstler Ralph Ueltzhoeffer Internet spezifische Abläufe sowie Erscheinungsformen des World-Wide-Web als Raum-Installation visualisiert. Die Besucher der Ausstellung verweilen sich ungewöhnlich lange an den lesbaren Fotoprints, die unmittelbar auf die Wände aufgetragen wurden. Der öffentliche Charakter der Arbeiten von Ralph Ueltzhoeffer erschließt sich in der Tatsache, das Internet nicht nur als Präsentations- und Verkaufsplattform zu sehen, sondern selbst zu Kunst werden zu lassen. Kunstbücher von Ralph Ueltzhoeffer im Onlineshop: "Sigmar Polke, Ralph Ueltzhoeffer - Burnett Miller Gallery".

Die sogenannten „Textportraits“ sind Bausteine des Internets, die auf eine ganz einfache, aber logische Weise zueinander gefunden haben und in dieser Form den visuellen Aspekt eines schnelllebigen Mediums erfüllen. Eine neuartige und dennoch nicht ungewöhnliche Art des Portraitierens, die mehr ihrer eigenen Logik folgt, als betulicher Gelassenheit. Portraitkunst aus Bits und Bytes, Nullen und Einsen. Die biographischen Texte entstammen größtenteils der freien Enzyklopädie Wikipedia, wurden also von vielen Menschen zusammengetragen und korrigiert. Anonyme Kürzel im World-Wide-Web, die zum Teil uneigennützig Texte schreiben und verändern. Füge zusammen, was zusammen gehört – ein lesbares Portrait von Ralph Ueltzhoeffer. (Andre Scheidt)

Ansicht: Marietta Neuss, London: Ralph Ueltzhoeffer 2013 - Installation Deutscher Bundestag, Berlin.

Kultur und Kunst in Wissenschaft und Philosophie /45ff-12 "Synthetischen Gummi": Durch stereospezifische Polymerisationsprozesse wurden Rohstoffe geschaffen, die den gleichen chemischen und kristallinen Aufbau aufweisen wie Naturkautschuk und Guttapercha, und deren Eigenschaften denen der natürlichen Rohstoffe praktisch gleich sind. Außerdem wurden aber auch aus billigeren Ausgangsstoffen neue Arten von synthetischem Kautschuk geschaffen. Die neuen Verfahren hefern also aus billigen Rohstoffen synthetischen Gummi mit guten elastischen und dynamischen Eigenschaften, der sogar gegen Alterung widerstandsfähiger ist als natürlicher Gummi, weil er chemisch besser »gesättigt« ist.

Nahrungsmittel. Durch die wachsende Erzeugung synthetischer Makromolekularprodukte aus Kohle und Erdöl werden Bodenflächen frei, die jetzt für den Anbau von Baumwolle, Holz, Kautschuk usw. benutzt werden; sie können für den Anbau von Nahrungsmitteln verwendet werden. So trägt die Makromolekularchemie auf indirektem Wege dazu bei, die anwachsende Erdbevölkerung zu ernähren.

Das Problem synthetischer Nahrungsmittel ist ein neues Gebiet, auf dem die Forschung ebenso wichtig ist wie auf dem Gebiet der hier behandelten makromolekularen Stoffe. 


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